Den Ball flach halten, RoSa Zeitzeugen berichten

von | 10,08,2024 | RoSa Veranstaltung | 0 Kommentare

Text: Ute Lesjak Fotos: Hans Georg Pagendarm, Nick Damme u.a.

Am 10.08.24 trafen sich im historischem Rosdorfer Saal (RoSa) Zeitzeugen und Gäste zu einem Erzählcafe der besonderen Art. Der Hausgeist des Saales, RoSa Fiege, Anne Staufenbiehl vom Familenzentrum und Gerhard Diehl in seiner neuen Funktion als Gemeindeheimatpfleger hatten zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

RoSa Fiege war hocherfreut, dass so viele liebe Menschen in sein „Wohnzimmer“ gekommen waren und zeigte zunächst ein paar Fotos vom alten Saal, um dann stolz eine alte Kautabakdose zu präsentieren, die er von der Zeitzeugin Helga Hildebrandt spontan geschenkt bekommen. Sie erzählte, dass diese seinerzeit in der Gaststätte von August Fiege stand.

Einige Zeitzeugen hatten alte Fotos und Postkarten mitgebracht. Darunter war tatsächlich eine Aufnahme aus den 50er Jahren: das Gruppenfoto eines Tanzabschlußballs, fotografiert auf der Saalbühne. Dieses war sogleich ein Thema der lockeren Gesprächsrunde, denn es wurde damals auch viel im Saal getanzt.  So wurde berichtet, dass die jungen Männer eine Dame nur mit Einwilligung der anwesenden Eltern zum Tanzen auffordern durften.

Ein großes Thema waren die sportlichen Aktivitäten im Saal. Als der Saal 1896 gebaut wurde, gab es in den Seitenschiffen eine Kegelbahn. Die Kegel und Kugeln existieren noch, aber kein Zeitzeuge konnte sich an Derartiges erinnern. Auf der Galerie wurde früher geboxt. Im Saalboden konnten Reckstangen verankert werden, die Halterungen dafür existieren noch. Es wurde von Handball- und Fußballspielen im Saal berichtet. Die Spieler brachten Holz für die Kanonenöfen und für den Waschtober in der Remise mit. August Fiege jun. gab die Anweisung „Den Ball Flachhalten“, damit keine Hängelampen zu Bruch gingen. Wenn dieses dann doch passierte, mussten 20 DM für eine neue Glaskugel entrichtet werden. Nun wissen wir auch, dass diese Redewendung anscheinend in Rosdorf ihren Ursprung hat.

Auch wurde von Schulsport mit Medizinbällen berichtet. Da schaltete Rosa Fiege sofort und holte einen originalen Medizinball von der Bühne. Dieser wurde gleich mit viel Freude ausprobiert.

Die spannenden Geschichten sprudelten nur so aus den Zeitzeugen heraus und wurden bildlich erklärt. Die vielen interessanten Wortbeiträge warten nun darauf, ausgewertet zu werden. Es wird sicherlich eine Nachfolgeveranstaltung geben.

Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligen, den Kuchenspendern und Helfern vom RoSa Fiege e.V.

Unter www.rosafiege.de können weitere Fotos eingesehen werden.